Eisenmann - wer macht den sowas?

März 2007

Ermüdungsbruch : Wankelmut : Mut : Fatalismus

Moin,

Ermüdung und zwar in ihrer Form als Bruch hat mich zum Eisenmann gebracht. Aber das ist die kurze Form. In ganzer Länge stellt sich das dann so dar:
Nach den 100km von Biel stand mir deutlich der Sinn nach mehr. Also hatte ich mir den GUCR für 2008 vorgenommen. Quasi noch auf den letzten km der 100km. Danach kamen dann aber schmerzen beim Training. Achillessehne hieß die Diagnose. Also kürzer treten, Bandage tragen, Salbe ankleistern... das volle Programm. Aber es wurde nicht besser. Ein andere Arzt wurde befragt, eine Computer Tomographie zu rate gezogen und die neue Diagnose hieß jetzt Ermüdungsbruch.
Das war so Klasse nicht. Wohl bin ich damit dann noch einen Marathon bergauf gelaufen, aber dann war Ruhe. Der GUCR war damit nicht mehr erreichbar.
Ein neues Ziel mußte her. Es sollte schon etwas sein, was man körperlich spürt. Etwas besonderes. Aber mit nicht so viel laufen, weil der Fuß ja kaputt war.
So kam ich dann auf den Eisenmann. Keine große Dramatik also.

Ermüdungsbruch : Wankelmut : Mut : Fatalismus

Wankelmut - baden, rollen und hoppeln

Ich pflege immer zu sagen: Das schwimmen merk ich nicht, nach dem Rad tut mir der Hintern weh und laufen kann ich Mut
Ha Ha, soweit die Theorie. Wankel
Natürlich kann ich schwimmen. Auch weit und lange. Auch ohne Training. Ich geh einfach ins Wasser und schwimme. 4km in 2 Stunden sind kein Problem. Die Aussage schwimmen kann ich scheint also zu stimmen Mut... A B E R ich schwimme Brust. Alles was man so lesen kann über Triathlon kommt zu dem Schluß das ein Eisenmann gefäligst krault. Weil das ja so herrlich die Beine entlastet (die ja noch Arbeit bekommen), weil das so herrlich Zeit spart (die man ja später noch vergeuden kann) und weil man das eben so tut (die Welt macht halt gerne nach). Nur was nützen all diese schönen Argumente, wenn ich beim Kraulen ertrinke? Wankel So gut ich Brust schwimme, so sehr bin ich eine Bleiente beim Kraulen. 25m im Becken und ich keuche und spucke Chlorwasser. Das klingt nicht nach einem guten Plan mit diesem Stil 3,8km angehen zu wollen. Da ich bei der Wahl der Veranstaltung keine mit abschüssigen Schwimmstrecken finden konnte mußte ich diese Brust-Kraul Problem irgendwie angehen. Flink vor allem weil so eine Umstellung ja Zeit braucht. Wankel
Zielstrebig wie meine Trainings immer verlaufen haben wir jetzt März. Ich war schon dreimal schwimmen. Brust. Weil ich ja nicht kraulen kann. Im Juni gehts los.... Es ist also eine Entscheidung für Brust gefallen, einfach dadurch, daß ich mich nicht entschieden habe. - Training kann so einfach sein. Mut
Radfahren mit rotem Hintern. Das ist die zweite lustige Sache. Wie beim City Man wollte ich nicht wieder mit einem 300DM Quelle Mountain Bike antreten. Es sollte schon ein "richtiges" Rad sein. Da steht mittlerweile Ultegra bewährt bei mir rum - nur gefahren bin ich noch nicht. Wie immer steht mir ja primär die Nacht für mein Training zur Verfügung. Und im März will ich nicht auf einem Rennrad fix durch die Nacht düsen. Ein gebrochenes Schlüsselbein reicht. Wankel Also mache ich Dinge die der normale Mitteleurpärer als Grund für die Einweisung in eine geschlossene Abteilung betrachten würde: Ich sitze stundenlang auf einem DAUM ERGO Bike und strample durch die Nacht. Begleitet von hervorragender Fernsehunterhaltung. Wankel
Zumindest soll im März noch das Rennrad auf meinen Körper eingestellt werden und ich hoffe ich bkomme noch einen passenden Triathlon-Aufsatz für den Lenker.
Was ich allerdings schon positiv bemerken muß ist, daß das ewige rumgehänge auf diesem ERGO Bike meinen Hintern in eine Lederfläche verwandelt hat. Selbst nach 5 Stunden ist jetzt nicht mehr so ein Feuer vorhanden wie sonst nach 30 Minuten. Mut
Laufen kann ich auch schon wieder! Immerhin 80km in diesem Jahr! Super. Das bin ich sonst in 2 Wochen gelaufen. Jetzt brauch ein virtel Jahr. Wenn das nicht ideale Voraussetzungen sind! Wankel

Ermüdungsbruch : Wankelmut : Mut : Fatalismus

Mut..

..Sollte mir eigentlich die Zeit danach machen. Hat aber nicht funktioniert. Ich bin leider in ein Tall der Entzündung gepurzelt und konnte erneut nicht trainieren. Die Zeit floß dahin die Behandlung und die notwendige Ruhe vernichteten Tage wertvoller Trainingszeit. Anfang Mai war es dann aber soweit, alle Signale standen auf Grün. Aber im Ernst war das natürlich VIEL zu spät. Selbst mit viel gutem Willen würde niemand sagen das diese Zeit ausreicht. Auch der vielleicht mal vorhandene Ausdauer Bonus aus dem letzten Jahr war nun definitiv aufgebraucht. Der Hamburg Marathon, der eigentlich der Testlauf sein sollte fiel komplett aus. Ich stand an der Strecke und hatte ein bitteres Gefühl im Bauch.
Nun gut jammern hilft nicht. War in Hamburg die Vernuft noch stark so gilt für Roth: Dabei sein ist alles. Ich habe keinerlei Wehwehchen, die mich direkt ins Grab bringen. Ggf. bin ich zu langsam um die Ausschlußzeit zu packen. Aber wie sagen schon die netten Kollegen: Das kenne ich ja. Also bleibt:
Ermüdungsbruch : Wankelmut : Mut : Fatalismus

Fatalismus

In den verbleibenden Wochen wird jetzt soviel trainiert, wie der Körper zuläßt. Sprich gerade soviel das ich am 24ten Juni nicht völlig ausgelaugt dastehe, aber dennoch soviel, daß zumindest ein bisschen des verlorenen Trainings aufgeholt wird. Echte Pläne gehen in so kurzer Zeit eh nicht. Ich versuche also möglichst viele lange Einheiten zu schaffen (egal ob Rad, Laufen oder Schwimmen) um die Ausdauer Signale zu setzen. Da das Wetter kein Einsehen mit mir hat ist das Rad häufiger als ich möchte das ERGO Meter. Da die Familie kein Einsehen mit mir hat, sind die Einheiten immer noch kürzer als ich möchte. Da die Zeit kein Einsehen mit mir hat, verbleibt mir nicht viel davon.
Ich werde also mit einem Trainingsrückstand, mit SEHR viel Respekt vor der Strecke, mit einem flauen Gefühl im Magen und - hoffentlich - einer gehörigen Portion Spaß an Roth herangehen. Spaß und hoffentlich, weil ich derzeit nicht einschätzen kann wie sehr die ersten Faktoren mich bedrücken werden. Aber wenn am 24ten die Sonne scheint, der Tag warm und freundlich ist, dann werde ich mit Freude in den Wettkampf gehen.
Das Schwimmen sollte ich locker schaffen, das zeigen erste Freiwasser versuche.
Das Radfahren wird für mich schon heftiger. Aber vielleicht trägt der Regen die Berge noch ein wenig ab? Oder es gibt am Wettkampftag umlaufende Winde immer von hinten? Nie die Hoffnung verlieren. Ziel ist jedenfalls kein hohes: Ankommen kurz bevor die Strecke dicht macht. Immerhin bin ich der Schlußläufer.
Das Laufen dürfte dann ein grenzwertiges Spaß erlebniss werden. Die ersten Koppeltrainings zeigen: Es geht, aber nur mal so... nichts flottes mehr zu erwarten. Mein Ziel hier natürlich auch: Ankuft bevor die Tore dicht machen. Taktik soll sein zumindest noch den Halbmarathon zu hoppeln, danach ggf. nur noch walken. Bei 5:30 Zeit würde ein 7ner Schnitt beim Halbmarathon ein walken im 8:40 Schnitt erlauben. Für kaputte untrainierte Beine immer noch eine echte Herausforderung.