Nordmarsch 2022

Moin,

Es trug sich zu, dass ich beim Tango aufschnappte, dass eine Mittänzerin - nennen wir sie Ja* - beim Nordmarsch mit zu wandern gedachte.
Ich hatte eigentlich für den Freitag nach Himmelfahrt eine Wanderung geplant, diese musst aber ausfallen, weil Kind 2 mich verplant hatte. Daher frugte (oder heißt es frug?) ich, ob ich mich als unangemeldter Selbstversorger in den Windschatten begeben dürfte. Ich durfte.

So stand ich dann am fraglichen Samstag um kurz vor Neun Uhr an einer Turnhalle in Stellingen. Ja* und Ge* (ihre Freundin) holte sich die Startunterlagen, ich halt nicht. Dann ging es los. Kleeblatt war das Thema des Tages. Die Mädels waren noch ungläubig, aber ich meinte es so verstanden zu haben, dass es am Stintfang oben eine zentrale Versorgungstelle geben würde. Eine. Für die gesamte Veranstaltung. Wir würden Kleeblätter laufen und immer wieder dort oben vorbei kommen. Nun gut, zunächst wurde mir nicht so geglaubt. Nach kaum 7km waren wir dann das erste mal oben bei der JH.
Für die regulären Teilnehmer gab es Kaffee und Banannen. Für mich Wasser und Riegel aus dem Rucksack. Es hatte bis hier geregnet und der Wind war auch ordenltich. Als Schauspiel gab es dann den Massage Aufbau von Martin zu beobachten. Zu der Zeit und bei der Kälte wollte aber noch keiner. Dennoch war der Pavillion Transport im Wind ein Schauspiel
Weiter geht es. Das nächste Kleeblatt geht durch den Hafen und die Hafencity. Rüber über die Elbe. Wobei, ne, drunter durch. Alter Elbtunnel. Die jungen Damen an meiner Seite mit dem Fahrstuhl, ich über die Treppe. Wenn schon denn schon. Der Wind war wirklich stark. So gesehen war der Tunnel toll. Der Regen allerdings verzog sich und die Sonne kam raus. Wegen dem Wind blieb es aber frisch. Was nicht ohne war. Die Sonne hatte nämlich Kraft, welche ob des Windes nicht so bemerkt wurde. Zumindest nicht von mir.
Eige Abschnitte auf diesem Kleeblatt waren schon arg "abseits" aber das gehört halt dazu. Auch mal die Stellen der Stadt zu sehen, wo man sonst nie hinkommt. Auch die Bausstelle vom neuen Elbtower hab ich so dicht noch nie gesehen. Das es zwischen den Markthalle und dem Bach noch einen Weg gibt wusste ich auch nicht.
Durch das Portugiesenviertel ging es wieder hoch zur JH. Da hier alle Kleeblätter ankamen war es nicht ganz klar wo genau man laufen sollte. Ich denke jede Gruppe hatte da dann eigene Wege gefunden. Zweites Futter. Für mich wieder aus dem Rucksack. Für die Mädels aus dem Pavillion. Insgesamt schienen nicht so viele Teilnehmer vorhanden zu sein. Weder auf der Strecke noch hier beim Futter kam so was wie "Gedränge" auf. Aber das ist ja auch OK. Müssen ja nicht immer zehntausende sein.
Ein weiteres Kleeblatt. Diesmal um die Alster herum. Es dauerte etwas bis wir den richtigen Einstieg hatten. GPS hat geholfen. Die Markierungen vom Veranstalter eher nicht. Dann die Umrundung der Außenalster (naja und der Binnen natürlich auch) ist von der Orientierung her ein "no brainer". Wasser links und alles ist gut. Meine Zwei Zugmädels hatten nach eigenen Angaben noch nie 42km gewandert. Also am Stück. Sie zogen vom STart an mit ca. 6km/h über den Asphalt. Was ich für zügig halte und ich war nicht sicher ob sich das nicht noch rächen sollte. Jetzt an der Alster dachte, ne, wohl nicht. Die Beiden hingen am Gas als ob es kein Morgen gibt. Machte richtig Spaß. Wir tobten um den Teich.
Erneut ging es hoch zur JH. Letzte Pause. Wie immer, ich Rucksack, die Beiden unter dem Pavillion. Einiges an Riegeln war wohl schon aus. Da war ich froh meine eigene Verpflegung zu haben. Da die Sonne da war und es schon einiges an Strecke in den Beinen gab, hatte Martin jetzt auch Massage Gäste. Das war schön. Wäre ja doof, wenn da keine(r) zu ihm gekommen wäre. so war besser.
Der letzte Abschnitt würde das erste begonnene Kleeblatt schließen. Der Wind war immer noch arg und Ge* und ich hatte immer mal wieder Husten bzw. Atem Attacken. Entweder war so viel Staub im Wind, dass es uns den Atem nahm, oder es flog irgendwas anderes mit rum. Jemand meinte es könnten Fäden vom Eichenporzessionsspinner sein. Glaub ich nicht. Das hätte uns wohl anders außer Gefecht gesetzt. Egal, war nervig genug.
Einige wenige Meter noch und wir waren wieder in der Turnhalle. Die Beiden mit Medaillie und ich mit dem Gefühl ein schönes Stück gegangen zu sein. Kurze Umarmung und ab ging es nach Hause. Wo das Unheil für mich seinen Lauf nahm. Ich hüpfte nämlich in die warme Wanne. Muskeln entspannen und so. Danach dann noch chillen auf der Veranda. Leider bemerkte ich zu spät, dass mir dabei kalt wurde. Ich denke die Erschöpfung vom Gehen, die warme Wanne und die dann fröstelige Situation haben dem grippalen Infekt den Weg planiert. Jedenfalls lag ich zwei Tage später mit fast 41 Fieber im Bett. Das hat mich dann einige Tage Gehen gekostet. Was nicht gut ist, will ich doch eigentlich jeden Tag gehen. Aber was nicht geht, geht halt nicht.
Beim tippen dieser Zeilen geht es schon wieder gut. Ich bin noch etwas geschwächt, aber den Volksdorfer Rundweg (20km) hab ich schon mal wieder gemacht, damit die Beine nicht einrosten